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Dienstag, 26. Februar 2008
marcosolo, 26. Februar 2008 um 21:09:16 MEZUS-Gericht weist Klage vietnamesischer Agent-Orange-Opfer zurück Von Marina Mai - focus.de Enttäuschung vor Gericht: In New York hatten Opfer, die an Spätfolgen des während des Vietnamkrieges vom US-Militär versprühten Giftes Agent Orange leiden, auf Schadensersatz geklagt. Sie gingen leer aus. Ihre Hoffnungen setzen sie jetzt auf Hillary Clinton. Berlin/Hanoi - Die Enttäuschung kann man ihrer Stimme anhören. Nguyen Thi Binh, Mitdreißigerin und Fremdsprachensekretärin aus Hanoi, spricht nicht so klar und fest wie sonst. Seit dem Wochenende weiß sie, dass sich ihre Familie auch in Zukunft ganz allein um die Pflege ihrer schwerstbehinderten Schwägerin kümmern muss. Hilfe aus den USA wird es nicht geben. Vorerst nicht. Denn ein New Yorker Berufungsgericht hat am Freitag eine Zivilklage von Opfern des Vietnamkrieges, zu denen unter anderen Binhs Schwägerin Lan gehört, in zweiter Instanz zurückgewiesen. Vietnamesisches Agent-Orange-Opfer: Spätfolgen der "Operation Ranchhand" Die Schwester von Binhs Ehemann gehört zu den schätzungsweise 4,8 Millionen vietnamesischen Agent-Orange-Opfern. Lans Vater, ein Bauoffizier, war während des Vietnamkrieges mit dem Gift Agent Orange in Kontakt gekommen. Das Pflanzengift trägt seinen Namen wegen des orangefarbenen Streifens auf den Fässern, die die Chemikalie enthielten. Zwischen 1961 und 1971 versprühte die US-Armee, zunächst in in der Operation "Ranchhand", das Gift über großen Teilen Zentralvietnams. Ziel war es, das Laubdach des Regenwaldes zu beseitigen, das den vietnamesischen Kämpfern Tarnung bot. Zu den Spätfolgen in der Generation, die mit Agent Orange in direkte Berührung kam, gehört vor allem Krebs, wie bei Binhs Schwiegervater, der schließlich an Kehlkopfkrebs starb. Agent Orange schädigt aber auch das Erbgut - bis heute werden Kinder mit verheerenden Missbildungen geboren: grotesk verformte Körperteile, fehlende Augen, spitze Schädel gehören zu den häufigsten Agent Orange-Folgeschäden. Binh hat ihren Schwiegervater nie kennengelernt. Doch dessen Tochter, Binhs Schwägerin Lan, die erst nach Kriegsende geboren wurde, ist schwer behindert. Sie ist kleinwüchsig, fettleibig und hat den geistigen Entwicklungsstand eines Kleinkindes. Agent-Orange-Einsatz: Verstoß gegen Völkerrecht? Die New Yorker Richter hatten die Ablehnung der Klage mit dem Argument begründet, die Gifte seien auf Veranlassung des US-Militärs produziert worden. Somit seien die verklagten Chemiefirmen, die sie hergestellt hatten, darunter Monsanto und Dow Chemical, nicht verantwortlich zu machen. Und weiter: "Das Gericht teilt nicht die Auffassung der Klägerseite, wonach der Einsatz von Agent Orange gegen das Völkerrecht verstoßen hätte. Denn Agent Orange wurde zum Schutz der US-Streitkräfte gegen Hinterhalt und nicht als eine Kriegswaffe gegen Menschen eingesetzt." Das Berufungsgericht bestätigte damit ein Urteil der ersten Instanz aus dem Jahre 2005. Eine Klage gegen die US-Regierung wegen der Kriegsschäden schließt die Verfassung der USA aus. Binh lebt in einer traditionellen vietnamesischen Großfamilie. Das Familienoberhaupt ist die alte Schwiegermutter. Die 70-Jährige holt ihre jüngste und liebste Tochter, die behinderte Lan, stets persönlich zum Essen, schiebt ihr die besten Fleischstückchen in die Schüssel und sagt dann "Außer dem Essen hat sie ja nichts." Binh, die Fremdsprachensekretärin und ihr Mann, ein Bauingenieur, schaffen das Geld heran. Beide verdienen gut und profitieren vom vietnamesischen Wirtschaftsboom. Die beiden Söhne Binhs hat die Großmutter erzogen, wie es in der vietnamesischen Drei-Generationen-Familie Sitte ist. Aber die alte Dame musste sich nicht nur um die Enkel kümmern, sondern auch um die kranke Lan. Die verlässt nie das Haus, verträgt es auch nicht, allein zu sein. Dann gerät sie in Panik. Die Mutter war also über Jahre an das Haus gefesselt, während Sohn und Schwiegertochter arbeiten gingen. Dabei wäre es laut gesellschaftlicher Etikette eigentlich der alten Dame als Familienoberhaupt zugefallen, gute Kontakte zu einflussreichen Familien in der Umgebung zu pflegen und denen regelmäßig Besuche abstatten. "Fehlerhafte und ungerechte Entscheidung" Erst seit zwei Jahren beschäftigt man eine Haushaltshilfe. Eine Frau aus dem bitterarmen Zentralvietnam geht der Hanoier Familie bei der Pflege der kranken Lan zur Hand, kocht und wäscht. "Könnte ich mir keine Haushaltshilfe leisten, müsste ich meine Arbeit aufgeben. Denn meiner Schwiegermutter kann ich die Arbeit nicht mehr zumuten", sagt Binh. Die meisten vietnamesischen Agent-Orange-Opfer werden wie Lan in den Familien betreut. Doch die Globalisierung holt auch Vietnam ein, und die traditionelle asiatische Großfamilie wird in den großen Städten immer mehr zum Auslaufmodell. Binhs Mann wurde von seiner Firma zwei Jahre lang zur Arbeit ins südvietnamesische Ho-Chi-Minh-Stadt geschickt, ans andere Ende des Landes. Binh selbst hat Lehrgänge in Brüssel besucht. Fehlen Familienmitglieder, kann das fragile Gebilde von gegenseitiger Hilfe zusammenbrechen. Sozialleistungen vom vietnamesischen Staat gibt es keine, für soziale Absicherung ist die Familie zuständig. Ein Heim nimmt behinderte Menschen oft erst auf, wenn keine Familie mehr existiert. Vietnams Außenamtssprecher Le Dung nannte das New Yorker Urteil eine "fehlerhafte und ungerechte Entscheidung". Der stellvertretende Vorsitzende der vietnamesischen Opferorganisation, welche die Klage bei Gericht geführt hatte, Nguyen Trong Nhan, kommentierte das Urteil so: "Wir haben es vorausgesehen, weil es nicht leicht ist, große und mächtige US-Firmen auf amerikanischen Boden im amerikanischen Recht zu besiegen." Der staatliche vietnamesische Rundfunk "Voice of Vietnam" hatte gemeldet, dass der Opferverband vor die nächste Instanz, dem Obersten Gerichtshof der USA, ziehen will. Binh hat es im Radio gehört. Ein wenig Hoffnung bleibt. Die neue Hoffnungsträgerin heißt Hillary Clinton Wie viele ihrer Landsleute setzt Binh dabei jetzt vor allem auf eine Frau, die in Vietnam sehr beliebt ist: Hillary Clinton. Ginge es nach Binh, würde Clinton die nächste Präsidentin der USA. Die Vietnamesen haben nicht vergessen, dass sich die Beziehungen zum einstigen Kriegsgegner USA während der Amtszeit Bill Clintons verbesserten und Vietnam, einst eines der vielen Armenhäuser Südostasiens, zu boomen begann. 1994, fast 20 Jahre nach Kriegsende, fiel das US-Handelsembargo gegen Vietnam. Diplomatische Beziehungen wurden 1996 aufgenommen. Zum Ende seiner Amtszeit im Jahre 2000 stellte Clinton Vietnam staatliche Wiedergutmachung für die Kriegsschäden in Aussicht. Der vietnamesische Staat soll die finanziellen Hilfen nutzen, um den verseuchten Boden zu entgiften. Clintons Nachfolger George W. Bush hat diese Wiedergutmachung jedoch abgelehnt. Bushs Nachfolger würde wohl wiederum eine Kehrtwende vollziehen müssen. Denn die Gerichtsverfahren der vietnamesischen Opferverbände haben das Thema Agent Orange in den USA erneut auf die politische Agenda gehievt. Zivilgesellschaftliche Organisationen, nicht zuletzt US-Kriegsveteranen, tragen heute die Forderungen nach staatlicher Wiedergutmachung mit. ms: Dies schreit beinahe schon nach einem Rekurs an einer höheren und vorallem unparteiischen Instanz. Die Erklärung, warum dies nicht als Kriegsverbrechen, sondern zum Schutz der eigenen Truppen geschah, ist hahnebüchern. Dieser Fall gehört vor ein internationales Gericht, das die Amerikaner wie früher die Deutschen, Japaner und anderen ex Kriegsverbrechernationen zwingt, finanziell Sühne zu leisten. Leider wird die USA aber wahrscheinlich gar nicht mehr genug liquid sein, um den Forderungen nachzukommen zu können. ... Link Montag, 25. Februar 2008
marcosolo, 25. Februar 2008 um 19:40:59 MEZVISA-Card - Größter Börsengang der US-Geschichte Der amerikanische Kreditkartenriese Visa will bei seiner Erstnotiz an der Börse bis zu 19 Milliarden Dollar erlösen – so viel wie kein anderes US-Unternehmen je zuvor. Das Unternehmen bietet 406,6 Millionen Aktien zu einem Preis zwischen 37 und 42 Dollar an, wie Visa am Montag bekanntgab. Bei großer Nachfrage können weitere 40,6 Millionen Aktien ausgegeben werden. Mit dem Schritt folgt Visa dem Konkurrenten Mastercard, der vor knapp zwei Jahren an die Börse ging. Der kleinere Rivale erlöste damals 2,4 Milliarden Dollar. Der bislang größte Börsengang eines US-Unternehmens war im Jahr 2000 die Erstnotiz des Mobilfunkanbieters AT&T Wireless für damals 10,6 Milliarden Dollar. Visa gehört bisher 10 000 Banken Visas Schritt aufs Parkett wäre im Fall der Höchstsumme von 19 Milliarden Dollar zudem laut Finanzdatenanbieter Bloomberg der weltweit zweitgrößte Börsengang hinter der chinesischen Bank ICBC im Jahr 2006. Visa mit Sitz in San Francisco (Kalifornien) plant den Börsengang („Initial Public Offering“ = IPO) nach bisherigen Angaben noch im ersten Halbjahr 2008. Derzeit gehört der Kreditkartenbetreiber seinen über 10 000 Mitgliedsbanken. Gemäß dem bei der US-Börsenaufsicht SEC eingereichten Angebot stehen gut die Hälfte aller Visa-Aktien zum Verkauf. Der tatsächliche IPO-Erlös hängt vom endgültigen Ausgabepreis ab, der entsprechend der Nachfrage noch exakt festgelegt werden muss. Die Rekordsumme von 19 Milliarden Dollar würde auch die Ausgabe der zusätzlichen 40,6 Millionen Aktien an die für den IPO zuständigen Konsortialbanken beinhalten. Aktienkurs von Mastercard stieg rapide an Visa kommt auf knapp doppelt so viele Zahlungstransaktionen im Jahr wie der größte Wettbewerber Mastercard. Seit der Erstnotiz von Mastercard im Mai 2006 hat sich der Aktienkurs fast verfünffacht auf zuletzt über 203 Dollar. Mastercard ist damit an der Börse knapp 27 Milliarden Dollar wert. Erste offizielle IPO-Schritte unternahm Visa bereits im vergangenen Sommer. Als börsennotiertes Unternehmen wäre der Anbieter unabhängiger und könnte leichter Kooperationen eingehen. Der Erlös aus dem Börsengang soll vor allem in neue Zahlungstechnologien investiert werden. Die Notierung soll an der New York Stock Exchange (NYSE) erfolgen. In Europa soll Visa im Besitz der Mitgliedsbanken bleiben und als Lizenzpartner des börsennotierten US-Unternehmens arbeiten. Erst im Herbst hatte sich Visa nach einem jahrelangen Kartellstreit mit seinem Konkurrenten American Express auf einen Vergleich mit einer milliardenschweren Zahlung an den Rivalen geeinigt. Der Wettbewerber hatte Visa vorgeworfen, ihn bei Banken in illegaler Weise blockiert zu haben. ms: Nach der US Hypothekenkrise kommt bekanntlich die Kreditkartenkrise. Wer glaubt, dass VISA Mastercard kopieren kann, die ihren Wert vervielfachte, täuscht sich sicher. Es ist wie als BZBanker Martin Ebner mit den Bauernzmorge bei den kleinen Leuten Aktien verkaufen ging. Das geht bestimmt in die Hose..... Kauft um Himmels Willen keine dieser Aktien... ... Link Mittwoch, 20. Februar 2008
marcosolo, 20. Februar 2008 um 18:53:00 MEZThriller-Autor Eschbach - „Niemand hat einen Plan B“ Der Bestseller-Autor Andreas Eschbach hat einen Thriller über das Ende des Ölzeitalters geschrieben. Jetzt erschrickt er, dass er dazu interviewt wird – und nicht die Chefs der Ölkonzerne. FOCUS Online: Die Ölvorräte sind verbraucht, der Liter Benzin kostet vier Euro. Die Menschheit steht vor dem Ende. In Ihrem Buch „Ausgebrannt“ zeichnen Sie ein sehr apokalyptisches Szenario. Das alles klingt zunächst nach Science Fiction. Andreas Eschbach: Richtig. Denn zunächst haben wir eine wissenschaftliche Aussage – die Ölvorräte sind endlich, und sie enden bald – also „Science“. Daraus wird eine Geschichte entwickelt – da haben wir die „Fiction“. Wobei – „apokalyptisch“? „Realistisch“ trifft es eher. Immerhin überlebt in meinem Buch die Menschheit. FOCUS Online: Eine der Hauptthesen Ihres Buches ist, dass die Menschheit sich komplett vom Erdöl abhängig gemacht und keinen Plan für die Zeit nach dem Versiegen der Quellen hat. Ist das nur der Phantasie des Thriller-Autors entsprungen? Eschbach: Das wünscht man sich, aber leider ist es nicht so. Dass wir uns komplett vom Erdöl abhängig gemacht haben, ist eine Tatsache, die im übrigen niemand bestreitet. Meine Hoffnung war, dass Journalisten mit meinem Buch in der Hand bei den Vorstandsvorsitzenden der großen Energie- und Mineralölkonzerne vorstellig werden und wissen wollen, wie der Plan B aussieht – und dass dann, sagen wir, der CEO von Shell sagt: „Keine Panik, der Eschbach übertreibt maßlos, wenn das Öl ausgeht, machen wir erstens... zweitens... drittens...“ Ist leider bisher nicht passiert. Stattdessen interviewt man MICH. FOCUS Online: Sie analysieren sehr detailliert, dass der ganze Wirtschaftskreislauf vom Öl abhängig ist. Dass man zum Beispiel ohne benzingetriebene Maschinen keine Windkraftanlagen bauen kann. Das klingt schon sehr erschreckend. Eschbach: Sehr gut, dass Sie das erschreckt. Denn genau so ist es. FOCUS Online: Wie und mit welchem wissenschaftlichen Anspruch haben Sie für das Buch recherchiert? Eschbach: Ich habe einen Roman geschrieben, kein wissenschaftliches Werk. In erster Linie geht es mir darum, meine Leser zu fesseln, von Nachtschlaf und sinnvoller Arbeit abzuhalten. Ich habe mich aber, soweit ich weiß, hauptsächlich auf Quellen gestützt, die ihrerseits wissenschaftlichen Ansprüchen genügen. FOCUS Online: Sie nennen verschiedene alternative Methoden, Energie zu gewinnen: Öl aus Kohle, Treibstoff aus Mais oder Frittierfett oder Alkohol. Welche dieser Ideen haben einen realen Hintergrund? Eschbach: Alle. Öl aus Kohle, das hat man schon in den 30er-Jahren gemacht. Treibstoff aus Mais macht man heute. Und mit Salatöl oder Alkohol können Sie Motoren direkt betreiben. Es tut den Motoren vielleicht auf Dauer nicht richtig gut, und wahrscheinlich muss man ein wenig am Vergaser basteln, aber grundsätzlich kann man einen Verbrennungsmotor mit allem betreiben, was flüssig ist und brennt. FOCUS Online: Sie beschreiben auch, dass die Saudis nach dem Versiegen der Ölquellen die Welt mit Sonnenenergie versorgen. Das klingt auch etwas abenteuerlich. Eschbach: Im Moment, ja. Und vielleicht kommt es nie soweit, denn man hat nicht den Eindruck, dass die Ölförderländer mit ihrem Reichtum etwas Sinnvolles anzustellen in der Lage sind. Doch es wäre natürlich die Strategie schlechthin für diese Länder. ... Link Nächste Seite you were looking at my daily reports: |
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