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Freitag, 29. Juni 2007

Kreditblase zum Bersten gefüllt


Noch nie ist so viel Geld zu so geringen Renditen an bonitätsmässig so schlechte Schuldner ausgeliehen worden. Die Gefahr einer heftigen Korrektur steigt.

Von Robert Mayer

Der 7. Juni könnte als Wendedatum in die Annalen der Obligationenmärkte eingehen. Vor drei Wochen war die Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihen (Treasury bonds) nach einem rasanten Anstieg von mehr als einem halben Prozentpunkt über die Marke von 5,05 Prozent geklettert - und damit aus einem 20 Jahre währenden Abwärtstrend ausgebrochen. Erste Kommentatoren verkündeten daraufhin bereits den Beginn einer neuen Ära stetig steigender Kapitalmarktzinsen. Seither hat sich die Rendite 10-jähriger Treasury bonds in einem Band zwischen 5,1 und 5,25 Prozent bewegt.

Für die globale Finanzgemeinde ist diese Rendite die massgebliche Fixgrösse: Sie besagt, wie viel die risikofreie Geldanlage abwirft. Auf dieser Basis bewertet der Markt alle übrigen Anlagekategorien, die je nach Risiko einen kleineren oder grösseren Renditeaufschlag gegenüber Staatsanleihen aufweisen. Eben diese Renditeaufschläge - im Fachjargon «spreads» genannt - bereiten etlichen Marktbeobachtern Kopfzerbrechen. Sind sie doch auf historische Tiefstände abgeschmolzen. Laut dem «Wall Street Journal» beträgt der «spread» für unterklassige Schuldner (mit einem Rating von BB+ und weniger) in den USA gegenüber Treasury bonds weniger als 3 Prozentpunkte, verglichen mit dem 20-jährigen Mittelwert von 5,4 Prozentpunkten. Analog verhält es sich in Europa: Hochverzinsliche, sprich: risikoreiche Schulden rentieren nur etwa 2,2 Prozentpunkte mehr als risikolose Staatsanleihen - 2002 betrug diese Differenz noch 11,5 Prozentpunkte, wie Stefan Muheim, Fondsmanager bei Clariden Leu, herausstreicht.

Hohe Risikobereitschaft Nie zuvor war der Risikoappetit von Investoren grösser als heute. Als ein Grund dafür gelten die extrem niedrigen Ausfallraten bei Krediten, wie sie dank der weltweit guten Wirtschaftslage zu verzeichnen sind. Im letzten Jahr wurden in den USA weniger als 1 Prozent aller hochverzinslichen Anleihen nicht mehr bedient _ ein absoluter Rekordwert. Zum Vergleich: Von 1970 bis heute liegt die durchschnittliche jährliche Ausfallrate bei 3,4 Prozent. Gleichzeitig haben Innovationen wie strukturierte Produkte die Risikolust der Investoren stimuliert. Anders als früher behalten grosse Kreditgeber wie Banken ihre Ausleihungen nicht mehr in den eigenen Büchern. Vielmehr fassen sie ihre Kreditvergaben in grossen Pools zusammen und bilden daraus einzelne, nach Risikograd unterteilte Tranchen, die sie dann an Investoren wie Hedge Funds, Versicherungen oder Pensionskassen verkaufen. Vor allem Hedge Funds finanzieren den Kauf dieser strukturierten Produkte («collateralized debt obligations», CDOs) mit viel Fremdkapital, um die Rendite auf dem Eigenkapital auszureizen.

Erst die CDOs haben es den Private-Equity-Gesellschaften überhaupt ermöglicht, die Mittel für ihre milliardenschweren, überwiegend fremdfinanzierten Firmenübernahmen rund um den Globus aufzubringen. Allerdings machen sich in den USA jetzt erste Anzeichen von Verdauungsbeschwerden bemerkbar: Die Investoren geben sich gegenüber hochverzinslichen Anleihen deutlich zurückhaltender als noch vor ein paar Wochen. Manche Beobachter malen schon das Gespenst eines Käuferstreiks an die Wand.

US-Hypomarkt als Menetekel Wie schnell der Wind drehen kann, hat der amerikanische Hypothekarmarkt eindrücklich vor Augen geführt. Auch dort hatten Banken ihre grundpfandgesicherten Darlehen gepoolt, tranchiert und weiterverkauft. Die aufziehende Krise im US-Immobiliensektor liess dann den Wert der als Sicherheit dienenden Liegenschaften einbrechen. In die Bredouille gerieten besonders jene Investoren, welche die bonitätsmässig schlechtesten Hypothekartranchen erwarben und überwiegend fremdfinanzierten. Zu den prominenten Opfern gehören zwei Hedge Funds der Investmentbank Bear Stearns, deren Kollaps bislang noch durch Kapitalspritzen von über 3 Milliarden Dollar vermieden werden konnte. Wird der Funken nun von den Hypotheken auf den Markt für Unternehmensanleihen überspringen? Aus Sicht von Stefan Muheim steigt das Risiko, dass «aus einem bisher rein sektoriellen Problem ein breiteres Kreditproblem» erwachsen könnte. Gefährlich würde es für den Obligationenmarkt dann werden, wenn die Konjunktur in den USA wegbricht, dadurch die Cash-flows der Unternehmen austrocknen und die Kreditausfälle steigen. Derzeit, so Muheim, gebe der Konjunkturausblick aber keinen Anlass für solchen Pessimismus.

Auch Luciano Jannelli, bei der Bank Julius Bär unter anderem für das Anleihen-Research zuständig, sieht gegenwärtig «keine akute Ansteckungsgefahr» für die Firmenanleihen. Falls es dennoch Signale dafür gebe, rechnet er mit einem Eingreifen der US-Notenbank Fed, sprich: mit einer Senkung der Leitzinsen.

Angesichts der rekordtiefen Risikoaufschläge für Unternehmens- und Emerging-Market-Anleihen räumt Jannelli zwar «gewisse Übertreibungen» im Markt ein. Dennoch seien die rückläufigen «spreads» durch fundamentale Entwicklungen der letzten Jahre unterlegt. Einerseits hätten viele Unternehmen die Chancen globalisierter Märkte zu nutzen gewusst und ausserdem ihre Bilanzen deutlich gestärkt. Anderseits sei es Ländern wie Russland und Brasilien gelungen, ihre Aussenschulden weitest gehend abzubauen.

Vor dem finalen dritten Akt? Jannellis Zuversicht kontrastiert mit der Einschätzung von Stephen Roach, bis vor kurzem Chefökonom von Morgan Stanley. Er bezeichnete den eingangs geschilderten Anstieg den Anleihenrenditen in den USA - der von einem entsprechenden Einbruch der Bondpreise begleitet war - unlängst als «zweiten Akt» des laufenden Normalisierungsprozesses bei den Zinsen. Für den ersten Akt seien die Notenbanken mit ihren Leitzinserhöhungen besorgt gewesen. Nun steht nach Meinung von Roach noch der dritte Akt bevor: Ein «Ausverkauf» bei den Schwellenländer- und Firmenanleihen, der auch deren Risikoaufschläge wieder in normalere Höhen steigen lässt. Welche Prognose am Ende auch zutrifft, davon hängen nicht allein Wohl und Wehe ungezählter Anleger ab. Da in den hochverzinslichen Anleihen Hunderte Milliarden Dollar zur Disposition stehen, sind im schlechteren Fall - beim Platzen der Kreditblase - Schockwellen für die Realwirtschaft wohl unvermeidlich.


 

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Donnerstag, 28. Juni 2007

Bush verweigert Demokraten Akteneinsicht


Neue Hürden für die Aufklärung des US-Justizskandals: Die Bush-Regierung weigert sich, interne Informationen über die Entlassung von acht Bundesanwälten an den Justiz-Ausschuss weiterzugeben. Die Demokraten sind empört.

Hamburg - Der Justiz-Ausschuss hatte die Herausgabe interner Informationen zur Entlassung der acht Bundesanwälte gefordert - und die Frist auf den heutigen Tag gesetzt. "Der Präsident hat sich entschlossen, der Forderung, die Dokumente auszuhändigen, nicht nachzukommen", heißt es in einer Stellungnahme von Bushs Berater Fred Fielding. Stattdessen beruft sich die Regierung auf die Immunität der Exekutive.

Die Demokraten, die die Mehrheit im Kongress besitzen, werfen der Bush-Regierung vor, die Entlassungen seien politisch motiviert gewesen und die Regierung habe durch ihr Eingreifen gegen das oberste Gebot der Gewaltenteilung verstoßen. Zwar gehört die Entlassung der Staatsanwälte zu den Rechten eines Präsidenten, allerdings hat das Justizministerium bestritten, dass die Kündigungen einen politischen Hintergrund haben. Grund für die Entlassungen sei vielmehr schlechte Arbeit gewesen.

Bundesanwälte sind Chefankläger in Verfahren um Bundesgesetzverstöße, werden vom Justizministerium nominiert und müssen normalerweise vom Senat bestätigt werden. Eine Zusatzklausel zum "Patriot Act" aus dem März 2006 aber ermöglicht eine Umgehung des Senats bei Neubesetzungen. Seitdem können frei werdende Posten vom Justizministerium beliebig mit so genannten Übergangsanwälten besetzt werden, ohne eine Bestätigung einholen zu müssen. 13 Anwälte sind auf diese Weise in den vergangenen eineinhalb Jahren neu eingesetzt worden.

"In Amerika steht niemand über dem Gesetz"

Ausgestattet mit der Mehrheit im Kongress erzwangen die Demokraten die Herausgabe interner Papiere und Emails aus dem Justizministerium, die Licht in das Dunkel der Entlassungen bringen sollten. Es wurde deutlich, dass ursprünglich nicht nur acht, sondern alle Bundesanwälte von der Regierung gefeuert werden sollten. Weil dies zu heikel erschien, wurde eine Rangliste erstellt: Als Kriterium galt nicht nur die gute Arbeit im Job, sondern ebenso die "Loyalität gegenüber dem Präsidenten". Die Vorfälle gipfelten in der sowohl von Demokraten als auch von Republikanern ausgesprochenen Forderung, Justizminister Alberto Gonzales solle zurücktreten (mehr...).

Heute nun reagierte das Weiße Haus auf die Forderung des Justizausschusses, weitere interne Dokument zu veröffentlichen. "Wir schlagen diesen unglücklichen Weg mit großem Bedauern ein", sagte Bush-Berater Fielding. Man habe versucht, durch gegenseitiges Entgegenkommen eine Einigung zu erzielen. Fielding sagte weiter, das Weiße Haus habe auch die frühere politische Direktorin Sara Taylor und die frühere Bush-Beraterin Harriet Miers angewiesen, keine Dokumente an den Ausschuss weiterzugeben - auch wenn man sie dazu auffordere. Bush habe versucht, dem Ausschuss entgegenzukommen, indem Justizminister Gonzales vor dem Senat ausgesagt habe. Außerdem habe man angeboten, dass Miers und Taylor von dem Ausschuss befragt werden könnten - allerdings ohne Protokollführung. Das lehnte der Untersuchungsausschuss ab.

"Der Präsident und der Vizepräsident scheinen zunehmend der Überzeugung zu sein, über dem Recht zu stehen", sagte Patrick Leahy, der den Untersuchungsausschuss leitet. "Allerdings steht in Amerika niemand über dem Gesetz." Die Regierung könne nicht zugleich bei Untersuchungen des Senats mauern und zugleich behaupten, dass nichts Unzulässiges geschehen sei.

Die Spannungen zwischen der Regierung und dem Kongress, in dem die Demokraten seit Januar die Mehrheit bilden, verschärfen sich seit Monaten. In den ersten sechs Jahren von Bushs Präsidentschaft stellten die Republikaner die Mehrheit im Kongress.

Erst gestern hatte der Justiz-Ausschuss unter der Leitung von Patrick Leahy das Weiße Haus zur Herausgabe von internen Informationen zum Abhörprogramm (mehr...), das nach dem 11. September 2001 eingesetzt worden ist, aufgefordert.

han/Reuters/AP


 

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