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marcosolo, 23. Dezember 2004 um 18:26:25 MEZ
Michael Moore - "SICKO", DER FILM
Pharma-Konzerne warnen Mitarbeiter vor Michael Moore
Er hat die Waffen-Lobby attackiert und sich George
Bush vorgenommen - nun arbeitet Dokumentar-Propagandist Michael Moore an einem Film über das US-Gesundheitssystem. Schon werden die Arzneimittelkonzerne nervös - und fordern Mitarbeiter auf, ja nicht mit einem "ungepflegten Typen mit Baseball-Cap" zu reden.
Los Angeles - Der neue Moore-Film, Arbeitstitel "Sicko", soll voraussichtlich in der ersten Jahreshälfte 2006 fertig werden und sich den Praktiken von Pharma-Konzernen, Gesundheitsversicherern und dem Zustand von Krankenhäusern in den USA widmen. In einem Gespräch mit der "Los Angeles Times" sagte Moore
nun, er habe sich bereits für Dreharbeiten in der Nähe
von Kliniken und Pharmakonzern-Gebäuden aufgehalten. Das Thema Gesundheit sei "das innenpolitische Thema der Zeit".
Das Blatt schreibt, mindestens sechs große Pharma-Firmen hätten schon interne Anweisungen an
ihre Mitarbeiter ausgegeben, nicht mit Moore zu sprechen. Falls der Regisseur versuche, sie zu interviewen, sollten sie ihn an die Kommunikationsabteilung weiter verweisen.
Der Sprecher des Viagra-Herstellers Pfizer sagte der
"Times": "Wir haben in unserer Online-Zeitung eine Geschichte darüber gebracht, dass Michael Moore einen neuen Dokumentarfilm anfängt - und gesagt, wenn sie einen ungepflegten Kerl mit einer Baseball-Cap sehen, dann wissen sie, wer es ist." Pfizer war jüngst wegen möglicher Nebenwirkungen seines Arthrose-Mittels Celebrex in den Schlagzeilen geraten.
"Die Leute flippen schon aus"
Auch der Konkurrent Astrazeneca hat sich auf mögliche Kamera-"Überfälle" durch Moore eingestellt.
Sprecherin Rachel Bloom sagte laut Bericht: "Moores
bisherige Arbeit ist sehr durch Negativität gekennzeichnet. Wir können nicht davon ausgehen,
dass er eine faire und ausgewogene Darstellung liefert." Es habe auch Gerüchte gegeben, so Bloom,
dass Moore versucht habe, Mitarbeiter von GlaxoSmithKline zu überrumpeln und zu interviewen.
Eine Glaxo-Sprecherin bestätigte, dass ihre Mitarbeiter beunruhigt seien. Sie erhalte viele Anfragen von Angestellten, die Angst vor "Angriffen"
durch Moore hätten.
Die Nervosität grenzt teilweise schon an Panik. Bei
AstraZeneca sollen Mitarbeiter in sämtlichen sechs
US-Zentren des Konzerns gemeldet haben, sie hätten
Moore in der Nähe ihres Geländes gesehen. Auch die
Konzernsprecherin zweifelt an diesen "Sichtungen" und vermutet, dass mit einigen Angestellten die Fantasie durchgegangen sein könnte.
Der Film soll nach ersten Angaben einerseits die Leidensgeschichten bestimmter Patienten schildern, die auf unzulängliche Weise behandelt wurden. Andererseits solle er Interviews mit "Verantwortlichen" enthalten. In der Gesundheitsbranche kursieren laut Bericht außerdem Gerüchte, dass Moore Geheimkameras in Arztpraxen installiert habe, um die Besuche von Arzneimittelvertretern zu filmen. Damit wolle er angeblich dokumentieren, wie die Vertreter versuchen, Ärzte zu bestechen.
Moore wollte sich zu diesen Gerüchten nicht äußern. "Der Film ist noch in einer frühen Phase", sagte er der "LA Times", "aber die Leute flippen schon aus."
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