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Benzinschlucker Bush


Der US-Präsident beklagt Amerikas Abhängigkeit vom Öl. Auf seinen eigenen Reisen dagegen scheut er keine Treibstoffkosten.

In seiner "Rede zur Lage der Nation" hatte George W. Bush erst am Dienstag "Amerikas Abhängigkeit vom Öl" beklagt und Alternativen zum schwarzen Gold gefordert. Doch schon einen Tag später machte sich der US-Präsident selbst zum Benzinschlucker der Nation.

Wie die "New York Daily News" berichtet, ließ sich Bush in seiner Präsidentenmaschine "Air Force One" vom Luftwaffenstützpunkt Andrews bei Washington zu einem Redenauftritt ins knapp 1100 Kilometer entfernte Nashville im US-Bundesstaat Tennessee fliegen. Allein die Treibstoffkosten für Bushs blau-weiße Boeing 747 lagen laut "New York Daily News" bei 19 594 Dollar und 25 Cent.

Gut 15 Liter auf einen Kilometer

Und "Air Force One" war nicht die einzige Maschine, die an diesem Tag im Auftrag des Präsidenten nach Nashville jettete. Meist wird sie für eventuelle Notfälle von einer identischen Reserve-Boeing-747 begleitet. Das White House Press Corps fliegt in einer weiteren Maschine hinterher. Ebenso müssen bereits vor der Ankunft des Präsidenten seine gepanzerte schwarze Limousine sowie sein Hubschrauber Marine One ans Ziel geflogen werden. Dafür dient ein C-17 Transportflugzeug. Und das schluckt pro Kilometer satte 15,3 Liter.

Kritiker in den USA klagen schon seit langem über die aufwändigen Reisen des Präsidenten: "Bush ist selbst das beste Beispiel für Energieverschwendung, wenn er zu überflüssigen Foto-Terminen durchs Land jettet, nur um seine Umfragewerte zu verbessern.", meint etwa Jerry Taylor vom liberalen Cato Institut in Washington.

Duschen statt baden

Sein eigenes Volk ruft der reiselustige Präsident dagegen zum Energiesparen auf: "Sie haben es in der Hand, Ihre hohen Energiekosten zu senken", ließ er bereits vor Beginn des Winters in einem Werbespot verkünden. Die Amerikaner sollten ihre Heizungen um ein bis zwei Grad zurückdrehen, lautete da etwa die Empfehlung, sie sollten sich lieber unter die Dusche stellen, anstatt in die Badwanne zu steigen und das Licht ausschalten, sobald sie einen Raum verlassen.

An Autofahrer appellierte Bush damals, ihr Tempo auf 100 Stundenkilometer zu begrenzen und auf unnötige Fahrten ganz zu verzichten. Der Präsident selbst hält das jedoch anders. Nach seinem teuren Stopp in Nashville startete er gleich zu weiteren Redenauftritten nach Minnesota, Neu Mexiko und Texas. Die Gesamtlänge seiner Tour: Fast 7000 Kilometer.


 
  
 
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