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marcosolo, 12. Februar 2006 um 15:53:22 MEZ Schwere Vorwürfe gegen Bush wegen "Katrina" Ein neuer Bericht des US-Kongresses besagt, die Regierung habe frühe Warnungen vor einer Überschwemmung New Orleans nicht ernst genommen. Notfallpläne seien zu spät, zu ineffektiv oder überhaupt nicht in Kraft getreten. Der US-Kongress hat der "Washington Post" zufolge Präsident George W. Bush und seiner Regierung vorgeworfen, die Schwere von Hurrikan "Katrina" unterschätzt zu haben. In einem Bericht des Kongresses würden 90 Punkte aufgelistet, in denen die Reaktion der Regierung unzureichend gewesen sei, berichtete die Zeitung am Sonntag. Fehleinschätzungen habe es auf allen Regierungsebenen gegeben, insbesondere bei Heimatschutzminister Michael Chertoff. Dieser sei zu weit von den Ereignissen entfernt gewesen und habe die Notfallinstrumentarien "zu spät, zu ineffektiv oder überhaupt nicht" in Gang gesetzt. So sei der Einsatz von Soldaten und die Lieferung von Hilfsgütern um bis zu drei Tage verzögert worden. Zudem hätten verschiedene Einrichtungen nicht mit- sondern gegeneinander gearbeitet, heißt es der Zeitung zufolge in dem Bericht. Bush hätte als einziger die Möglichkeit gehabt, die bürokratischen Widerstände zu brechen. Er habe aber nichts unternommen, um die Reaktion auf die Katastrophe zu beschleunigen. Der Umgang mit dem Hurrikan zeige, dass die Regierung nicht die nötigen Konsequenzen aus den Anschlägen vom 11. September 2001 gezogen habe. Der 600 Seiten starke Bericht eines Komitees von elf Republikanern unter Thomas Davis schlägt allerdings nur wenige konkrete Änderungen für die Zukunft vor. Der größte Fehler der Regierung habe darin bestanden, die Folgen des Hurrikans nicht vorauszusehen. Experten hatten offenbar schon im Jahr 2004 in einem Katastrophenbereitschaftsplan eine Überschwemmung New Orleans als eines der schlimmsten Szenarien gewertet. Frühe Warnung des Wetterdienstes 56 Stunden bevor "Katrina" die Küste erreichte, habe der Wetterdienst die Wahrscheinlichkeit einer Überflutung New Orleans bereits als "extrem hoch" eingeschätzt, so der Bericht. In diesem Zusammenhang wirke Bushs Aussage in einer Fernsehansprache am 1. September, niemand habe den Bruch der Dämme vorhersehen können, unglaubwürdig. Ein Sprecher Chertoffs verteidigte das Vorgehen des Heimatschutzministeriums. Die Probleme bei der Ausführung des Notfallplans haben vielmehr in der Person des ehemaligen Behördenchefs Michael Brown gelegen. Dessen absichtliche Gehorsamsverweigerung habe die Reaktion auf die Katastrophe erschwert, zitiert die "Washington Post" den Sprecher Russ Knocke. Brown war seinerzeit für die Koordination der Hilfsmaßnahmen zuständig und nach heftiger Kritik an seinem eigenen Versagen zurückgetreten. Nachdem er selbst zunächst die Behörden in den Katastrophengebieten für die Versäumnisse vor und nach dem Hurrikan verantwortlich gemacht hatte, attackierte er am Freitag vor dem Ausschuss in massiver Form seine Vorgesetzten, das heißt, das Weiße Haus und das Heimatschutzministerium. Nach den Anschuldigungen Browns wussten das Weiße Haus und das Heimatschutzministerium früher als behauptet von den Dammbrüchen in New Orleans - und ließen sich Zeit mit der Reaktion. Die Regierung sei zu stark mit dem Kampf gegen den Terrorismus beschäftigt gewesen und habe daher die Vorbereitung auf Naturkatastrophen sträflich vernachlässigt, sagte der frühere Leiter des Amts für Katastrophenmanagement (Fema), Michael Brown, am Freitag vor einem Senatsausschuss in Washington. Hurrikan "Katrina" hatte am 29. August die Golfküste der USA heimgesucht. Dabei waren mehr als 1200 Menschen ums Leben gekommen. Weite Teile der Stadt New Orleans wurden überflutet. |
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last updated: 15.12.12, 03:58 Youre not logged in ... Login
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