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VERTRAULICHER IRAK-BERICHT - "US-Nachkriegsstrategie war unglaubliches Schlamassel"


Stümperhaft, schlecht vorbereitet, ohne Konzept - so analysierte ein britischer Diplomat das Vorgehen der US-Nachkriegsverwaltung im Irak - und meldete es an seinen Premier Blair.

London - Von Diplomatie keine Spur: Die Berichte, die Tony Blairs Gesandter in Bagdad, John Sawers, im Mai und Juni 2003 in die Downing Street Nr. 10 schickte, sind eine schonungslose Auflistung schwerer Fehler der US-Militärs. Der "Guardian" berichtet heute aus den Depeschen, in denen Sawers in ungewöhnlicher Offenheit wird über die Nachkriegsverwaltung des pensionierten US-Generals Jay Garner herzog: Die Arbeit, die der Amerikaner leiste, sei ein "unglaubliches Schlamassel", heißt es da. Die Post aus dem Kriegsgebiet bescheinigt Garner und dessen "Top-Team aus pensionierten Generälen" wenig Kompetenz: "bemüht, aber nicht gekonnt".

Der US-Autor Michael Gordon, Chef-Militärkorrespondent bei der "New York Times", hat Sawers Berichte ausgewertet, sie erscheinen in dem Buch "Cobra II: the Inside Story of the Invasion and Occupation of Iraq", pünktlich zum dritten Jahrestag der Invasion.

Nur vier Tage nach seiner Ankunft in Bagdad hat Sawers am 11. Mai 2003 die fatale Lage analysiert: "keine Führung, keine Strategie, keine Koordination, keine Struktur und kein Konzept im Umgang mit den Irakern". Die Aufstände und die anarchischen Zustände im Irak gingen auf eine Reihe strategischer Fehler zurück, schreibt Sawers: In der Nachkriegs-Phase habe der Kommandeur der US-Truppen, Tony Franks, das Interesse verloren. Der dritten Infanteriedivision in Bagdad unterstellte er "hemdsärmeliges Vorgehen", dadurch hätten sie die ursprünglichen Sympathien der Iraker verspielt. Versäumnisse wirft Tony Blairs Gesandter aber auch der Zivilverwaltung vor: Es habe kein Konzept für die Versorgung der Iraker mit Strom, Wasser und Medikamenten gegeben.

Seine Beurteilung wird unterstützt vom ranghöchsten britischen Militär im Irak, dem Verbindungsoffizier zu den US-Truppen: Generalmajor Albert Whiteley schrieb im Sommer 2003 einen Brief an Blair. Darin heißt es: "Es sieht so aus, als hätten wir uns verleiten lassen an etwas teilzunehmen, was wir bald bereuen könnten. Ist Scheitern eine Option? Die Antwort lautet 'ja'."

"Falsche Interpretation der Berichte über ABC-Waffen"

Laut eines Berichts des US-Nachrichtenmagazins "Foreign Affairs" basierte der Befehl zur Invasion auch auf Fehleinschätzungen und Missverständnissen. Das US-Verteidigungsministerium habe behördeninterne irakische Mitteilungen über mutmaßliche Massenvernichtungswaffen im Jahr 2002 falsch interpretiert, ist auf der Webseite des Magazins zu lesen. Geheimdienstmitarbeiter hätten Mitteilungen dahingehend verstanden, dass der Irak solche Waffen verstecke. In Wahrheit hätten sie aber gezeigt, dass Bagdad den Vorgaben der Uno-Waffeninspekteure zu entsprechen versuchte.

Eines der fehlinterpretierten Dokumente habe die Anordnung enthalten, das Gebiet um das irakische Hauptquartier nach chemischen Wirkstoffen zu durchsuchen, um sicherzustellen, dass die Gegend "frei von chemischen Behältern" sei. Laut "Foreign Affairs" analysierten die US-Experten die Informationen vor dem Hintergrund eines "Jahrzehnts arglistiger Täuschung" durch den Irak. Sie hätten darum nicht wissen können, dass die Anweisung dieses mal nicht dazu diente, vorhandene Massenvernichtungswaffen zu verstecken. Beim früheren irakischen Präsidenten Saddam Hussein sei vielmehr Ende 2002 die Einsicht gereift, dass der Irak mit den Uno-Inspekteuren kooperieren müsse, um einen Einmarsch der US-Truppen zu verhindern. Die Anweisung habe dazu gedient, die Uno-Resolutionen tatsächlich zu erfüllen.

Dem Bericht zufolge trug Hussein dazu bei, die falsche Annahme zu stärken, dass sein Land im Besitz von Massenvernichtungswaffen sei. Er habe gefürchtet, dass andernfalls Israel den Irak angreifen könnte. Erst Ende 2002 habe Saddam Hussein seine Strategie geändert, um die Welt davon zu überzeugen, dass der Irak keine ABC-Waffen habe und mit den Uno-Inspekteuren zusammenarbeite.


 
  
 
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