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Das grosse Bangen vor Weihnachten


Auf die Immobilienkrise folgt die Konsumschwäche: In den USA wächst die Sorge um Zahlungsprobleme der Haushalte.

Die in den USA führende Kreditkartenfirma Mastercard hat ein hervorragendes Jahr hinter sich. Seit dem Börsengang 2006 ist ihr Wert um fast das Fünffache gestiegen. Nicht erstaunlich also, drängt auch Hauptkonkurrentin Visa an die Börse. Sie hofft, 10 Milliarden Dollar zu lösen. Wenn das Vorhaben gelingt, wäre der Visa-Börsengang der grösste seit fünf Jahren.

Doch diese Rekordwerte täuschen. Die beiden Unternehmen sind nicht direkt für die Kredite verantwortlich, sondern betätigen sich als Vermittler zwischen den Banken und den Konsumenten und machen ihre Gewinne mit den Transaktionsspesen. Sie sind deswegen von der akuten Kreditklemme nicht direkt betroffen. Dass sie aber beide innerhalb von nur 18 Monaten an die Börse drängen, ist für Fachleute nicht zwingend ein Zeichen der Stärke, sondern eher Anlass zur Sorge. Denn hinter Mastercard und Visa stecken die grossen US-Banken, und sie kassieren nun via den Börsengang ihre Chips, solange sie noch etwas einbringen.

So gut wie die letzten vier Jahren hatten es die Kreditkartenfirmen schon lange nicht mehr. Die Zahl der Privatkonkurse ging stark zurück, nachdem der Kongress die Hürden dafür stark erhöht hatte. Zudem konnten sich US-Haushalte dank den tiefen Zinsen sehr lange günstig refinanzieren, teilweise sogar auf höchst riskante Art und Weise, indem sie nämlich auf ihren Kreditkarten Darlehen aufnahmen, um die Hypotheken abzuzahlen. Kreditklemme bei Privaten

Seit dem Spätsommer verdichten sich nun aber die Anzeichen, dass die Kreditklemme auch die Privathaushalte erfasst und damit den Konsum bremst. Für die US-Wirtschaft wäre dies scher zu verkraften: Fast 70 Prozent des Wachstum steuern die Konsumenten bei. Und sie sind derzeit über ihre Kreditkarten mit rund 900 Milliarden Dollar verschuldetet. Diese Zahl lässt deswegen aufhorchen, weil sie praktisch gleich gross ist wie die Summe der riskanten, auf Hypotheken gebauten Kreditpakete der Banken. Sollte also die Konsumlaune nachlassen, würde die Kreditkrise noch verschärft und verlängert.

Die Stimmung vor Weihnachten ist gespannt, nachdem der Detailhandel bisher sehr durchzogene Umsätze meldete. Die Kaffeehauskette Starbucks sah zum ersten Mal überhaupt in der Firmengeschichte weniger Gäste in den USA. «Der wirtschaftliche Gegenwind ist stärker als erwartet», sagt Starbucks-Chef Jim Donald. Williams-Sonoma, die führende Kette für teurere Kücheneinrichtungen, warnte vor tieferen Gewinnen, auch andere Detaillisten sehen den kommenden Wochen mit Bangen entgegen. Die Ausnahme bildet Wal-Mart; doch hatte der Billiganbieter schon ab Oktober Weihnachtsrabatte gewährt, um den Umsatz anzukurbeln. Zurück auf dem Boden

Die Schwäche wirft immer weitere Kreise. Im September nahmen die Konsumkredite nur noch um 3,7 Milliarden Dollar zu, mehr als 5 Milliarden weniger als erwartet. Die Citigroup kündete darauf an, zusätzlich 2,3 Milliarden für Kreditkartenverluste beiseite zu legen. American Express sprach erstmals von «Anzeichen einer Anspannung» und hob die Rückstellungen im US-Kreditgeschäft um 44 Prozent an. Bis anhin seien die Kreditkarten und das Autoleasing noch relativ immun gegenüber der Schwäche auf dem Hypothekenmarkt gewesen, teilte die Ratingagentur Finch vor zwei Wochen mit. «Wir erwarten aber, dass die Verluste und Zahlungsausfälle zunehmen».

2008 könnte so zum Jahr der Selbstbesinnung werden, meint die FTN Financial in New York. Die Konsumausgaben dürften nur noch 1,0 bis 1,5 Prozent steigen. Was im Immobilienmarkt verloren gegangen ist, so die Bank, wird durch Konsumkredite nicht mehr wettgemacht. Mit anderen Worten: Zum ersten Mal seit langen besteht die Aussicht, dass die US-Haushalte nicht mehr auf Pump leben, sondern ihre Ausgaben den Einkommen anpassen müssen.


 
  
 
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