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ex UBSler Luqman Arnold "Wir sprechen aus, was viele denken»


Luqman Arnold glaubt zu wissen, wie man aus der UBS eine bessere Bank macht. Er ist überzeugt, Peter Kurer sei die falsche Wahl für das UBS-Präsidium. Arnold reiste zur Erläuterung seines Standpunkts eigens nach Zürich.

Mit Luqman Arnold sprach Martin Vetterli

Ihre Investmentgesellschaft Olivant hält heute 0,7 Prozent an der UBS. Weshalb Ihr Vorstoss jetzt?

Mit dem Brief wollen wir in einen offenen Dialog mit dem Verwaltungsrat treten, ebenso mit der Öffentlichkeit und anderen Investoren. Aus einem nahe liegenden Grund: Wir glauben zu wissen, wie wir aus der UBS eine viel bessere Bank machen und relativ schnell den Shareholder Value des Unternehmens wiederherstellen können.

Sie verliessen die UBS vor sieben Jahren im Streit. Was war damals der Grund für Ihren Abgang?

Ich ging, weil ich mit der damals vorgeschlagenen und 2002 dann eingeführten Corporate Governance nicht einverstanden war.

Was genau führte zum Bruch?

Die Probleme, die sich aus der damals eingeführten Art der Corporate Governance ergeben, belasten die Bank noch heute. Sie hat es einer Gruppe von Spitzenmanagern erlaubt, die Kontrolle über die Aufsicht der Bank an sich zu reissen. Und diese Gruppe versteckt sich seither hinter diesem doch sehr eigenartigen Konzept. Click here to find out more!

Das heisst: Marcel Ospel und seine Weggefährten haben damals ein System geschaffen, das sie auf Dauer an der Macht hält.

Das ist genau so. Alle exekutiven Mitglieder des Verwaltungsrats waren zuvor im Management tätig. Das war bei Marco Suter der Fall, der im letzten Herbst als Finanzchef wieder zurück ins Management wechselte. Das ist jetzt bei Peter Kurer so, der als Chefjurist in den Verwaltungsrat gewählt werden soll. Diese Leute überwachen den Verwaltungsrat, bestimmen den Informationsfluss und entscheiden über dessen Agenda. So kann es doch nicht gehen.

Was ist schief gelaufen bei der Suche von Ospels Nachfolger?

So wie der Prozess aufgesetzt wurde, musste er fehlschlagen. So war der aktuelle Präsident in die Suche seines Nachfolgers involviert. Dann war unklar, ob der Gesuchte Marcel Ospels oder Marcel Rohners Job übernehmen soll. So kann man keinen guten Kandidaten finden. Wir sagen ja nur: Bitte, bitte, führt einen ganz normalen Findungsprozess durch – und ihr werdet einen ausserordentlich guten Verwaltungsratspräsidenten finden!

Aus dem System Ospel heraus betrachtet, war Kurer die richtige Wahl. Er ist ein Repräsentant dieses System.

Aus dieser Perspektive betrachtet ist das so.

Warum ist Peter Kurer die falsche Person?

Über Peter Kurer als Kollege und Chefjurist kann ich absolut nichts schlechtes sagen, im Gegenteil. Ich sage nichts gegen ihn als Persönlichkeit, sondern lehne nur seine Wahl in dieses Amt ab. Die UBS steckt in ihrer tiefsten Krise. Sie ist Flagschiff des Finanzplatzes und der Schweiz. Deshalb braucht es jemand an der Spitze, der über einen strategischen Einblick verfügt, das Risikomanagement beherrscht, kommunizieren kann und Erfahrung in der Führung eines Konzerns hat. Und er muss unabhängig sein. Nur so kann er einen klaren, neuen Ansatz einbringen können.

Warum?

Personen von innerhalb des Systems mangelt es an Distanz. Wie können die nach sechs sieben Jahren die Probleme noch sehen? Sie sind längst Teil des Systems geworden. Was die UBS jetzt braucht, ist eine neue Form der Gewaltentrennung und eine neue Strategie.

Sie suchen Mr. Superman. Gibt es den?

Absolut. Aber nur wenn man sucht, wird man ihn finden. Es gibt Personen, welche diese Kriterien zu 80 bis 90 Prozent erfüllen. Das ist genügend nahe an Mr. Superman, um für diesen Job qualifiziert zu sein. Aber nochmals: Sie haben nicht wirklich gesucht.

Wer ist Ihr Mr. Superman?

(Lacht) Sie wollen meinen Vorschlag? Nein, nein, den behalte ich für mich.

Sie fordern die Aufspaltung der UBS und wollen um die Vermögensverwaltung eine Schutzmauer ziehen?

Das ist der absolut zentrale Punkt.

Wie soll das gehen?

Zwei Dinge sind notwendig. Erstens müssen Sie die Kapitaldecke so stärken, dass niemand mehr Angst haben muss, dass zu wenig Kapital vorhanden ist. Das ist mit der jetzt vorgeschlagenen Kapitalerhöhung nicht gewährleistet. Zweitens muss man in solchen Situationen akzeptieren, dass man unter Umständen etwas verkaufen muss, was man lieber behalten würde. In solchen Situation muss man sich für den Weg entscheiden, der das Geschäft am wenigsten tangiert, und der sicherstellt, dass das Unternehmen mit dem Maximum an Kapital ausgestattet wird. Nur so ist es möglich, die Bank zu stabilisieren. Aber nochmals: Zentral ist, dass das Private Banking auf jeden Fall geschützt wird.

Was muss die Generalversammlung am 23. April entscheiden, damit die von Ihnen vorgeschlagene strategische Kehrtwende vollzogen werden kann?

Wir haben keine 19-Tage-Perspektive, wir sind ein mittelfristig ausgerichteter Anleger. Am dringendsten ist im Moment ein offener Dialog über die Person des nächsten Verwaltungsratspräsidenten. Es muss eine offene und professionelle Suche nach einem Kandidaten eingeleitet werden. Deshalb soll die Generalversammlung sicherstellen, dass ein Sitz im Verwaltungsrat unbesetzt bleibt. Wird Herr Kurer gewählt, ist das Quorum von maximal zwölf Verwaltungsratsmitgliedern bereits ausgeschöpft. Zweitens muss sichergestellt sein, dass bis zum Ende dieser Suche keinen permanenter Verwaltungsratspräsident gewählt wird. Vielleicht könnte ja Sergio Marchionne das Präsidium für drei Monate interimistisch übernehmen.

Haben Sie keine Angst, dass Ihre Initiative eine derartige Dynamik entwickeln und die UBS in ihrem Lebensnerv getroffen werden könnte?

Die Unsicherheit innerhalb der UBS ist bereits heute extrem hoch. Leute aus dem Unternehmen haben auch schon mich angefragt, ob ich wisse, was gespielt wird, weil sie keine Antworten auf ihre Fragen bekamen. Deshalb bin ich überzeugt davon, dass wir nicht für weitere Verunsicherung sorgen.

Warum sind sie da so sicher?

Wir sprechen nur aus, was viele Leute denken. Was soll falsch daran sein, wenn wir all diesen Leuten nun eine Stimme geben?


 
  
 
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