Clinton und Bush sollen vor Untersuchungskommission

Was wussten die amerikanischen Geheimdienste vor den Anschlägen vom 11. September. Das herauszufinden ist der Auftrag einer Untersuchungskommission des US-Kongresses. Das Gremium hofft nun auf die Kooperationsbereitschaft von Bill Clinton und George W. Bush.

Madison/USA - Die Kommission will in Kürze den US-Präsidenten und seinen Vorgänger befragen. Beide sollten öffentlich über mögliche Warnungen aussagen, die sie aus Geheimdienstkreisen vor den Anschlägen erhalten haben könnten, teilte der Kommissionsvorsitzende Thomas Kean heute mit. Das Gremium werde in den kommenden Woche entsprechende formelle Einladungen versenden.

Bushs und Clintons Kooperation sei entscheidend für die Arbeit der Kommission, sagte Kean der Tageszeitung "The Record of Bergen County" im US-Staat New Jersey. Man gehe nicht davon aus, dass beide sich zu einer öffentlichen Vernehmung bereit erklären würden, hoffe jedoch auf ihre Zustimmung zu einer Aussage hinter verschlossenen Türen. Clinton hat bereits sein Einverständnis signalisiert. Bush erklärte in einem NBC-Interview, er werde "vielleicht" aussagen. Laut Kean sollen auch Vizepräsident Dick Cheney und sein Vorgänger Al Gore befragt werden.

Die Untersuchungskommission wurde vom Kongress in Washington eingesetzt. Sie soll herausfinden, inwieweit die US-Regierung auf einen Terroranschlag dieses Ausmaßes vorbereitet war und Empfehlungen für die Zukunft abgeben.