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BUSH MIT HITLER VERGLICHEN


US-Lehrer vom Dienst suspendiert

Amerika erregt sich über einen Lehrer aus dem Bundesstaat Colorado, der Parallelen zwischen dem US-Präsidenten und Adolf Hitler zog. Ein Schüler zeichnete die Worte im Unterricht heimlich auf - und reichte das Band an eine Radiostation weiter.

Der Erdkunde-Lehrer Jay Bennish hatte am ersten Februar vor seiner Klasse an einer High School in der Nähe von Denver eine tags zuvor gehaltene Rede George Bushs zur Lage der Nation kommentiert: "Klingt sehr nach dem, was Adolf Hitler gesagt hat", so Bennish, "wir sind die einzigen, die Recht haben, alle anderen sind rückständig und unser Job ist es, die Welt zu erobern."

Es waren diese Worte, die dem Lehrer zum Verhängnis werden sollten - denn einer seiner Schüler ließ während des Unterrichts ein Tonband mitlaufen. Dass sich mittlerweile die breite amerikanische Medienöffentlichkeit über den Lehrer aus der Provinz empört, ist das Werk von Sean Allen. Laut eigenen Angaben durch die Worte Bennishs "tief verunsichert", spielte der 16-jährige Schüler das Band seinem Vater vor, der es erst zur Schulleitung und dann zum lokalen Radiosender trug.

Abrechnung mit US-Außenpolitik

Es dauerte nicht lange, bis überregionale Medien den Fall für sich entdeckten - fortan konnte die gesamte Nation der Stimme Bennishs in den Abendnachrichten lauschen. Was konservative Amerikaner so erregt, ist nicht allein der Hitler-Vergleich. Denn auf dem 20 Minuten langen Band ist zu hören, wie der streitbare Lehrer Bennish vor seinen Schülern eine fundamentale Abrechnung mit der amerikanischen Außenpolitik vollzieht: Er nennt die USA die "wahrscheinlich gewalttätigste Nation der Erde", die "mehr als 7000 terroristische Sabotage-Akte gegen Kuba" verübt habe.

Dass Bennish diese Worte vor seinen Schülern ausdrücklich als seine persönliche Meinung kennzeichnete, die sie nicht zu teilen bräuchten, konnte die erhitzten Gemüter kaum beruhigen.

Nun ist der Lehrer suspendiert, der Schuldistrikt untersucht die Angelegenheit. Doch viele Schüler halten zu Bennish. Anfang März verließen 150 von ihnen aus Protest ihre Klassenräume.

Aufpasser im Klassenzimmer

Dem streitbaren Lehrer wird das wenig nützen: Den Grundsatz der Meinungsfreiheit, argumentiert die Schulbehörde, habe Bennish weit überspannt. Darüber hinaus sind kritische Meinungsäußerungen von Lehrern und Hochschulprofessoren in den USA besonders seit den Terroranschlägen vom 11. September äußerst unbeliebt, konservative Aufpasser verfolgen sie mit nahezu kriminalistischen Methoden.

Dabei ist der Einsatz von kleinen, unauffälligen Aufzeichnungsgeräten, die auch in immer mehr Handys eingebaut sind, bei der Jagd nach vermeintlich unpatriotischen Umtrieben im amerikanischen Bildungswesen kein Einzelfall. Zuletzt setzte eine den Republikanern nahestehende Studentenvereinigung an der University of California in Los Angeles (UCLA) sogar ein Belohnung für Tonbänder mit belastenden Äußerungen von liberalen Professoren aus.

Der Lehrer Jay Bennish jedenfalls will seine Entlassung nicht ohne weiteres hinnehmen. Er hat Klage gegen den Schuldistrikt eingereicht. Bennish sieht sich im Recht: Schließlich steht in den Grundsätzen der Schule, dass im Unterricht ausdrücklich pluralistische Meinungsvielfalt herrschen solle.

ank

ms: zum Glück bin ich kein Lehrer in de USA, sonst hätte ich meinen Job wohl schon mehrfach verloren und würde ihn in Zukunft auch wieder verlieren. Der Vergleich drängt sich geradezu auf....


 

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FBI sucht die Lecks


Die Bush-Regierung will Angehörige der Geheimdienste davor abschrecken, vertrauliche Informationen an die Presse durchsickern zu lassen. FBI-Agenten durchflöhen der "Washington Post" zufolge seit einigen Wochen CIA und NSA auf der Suche nach allzu mitteilsamen Kollegen.

Washington/Hamburg - FBI-Mitarbeiter haben Dutzende von Angehörigen der CIA, der NSA und anderer Geheimdienste befragt. Damit wollen die Ermittler laut "Washington Post" zum einen aufdecken, wie Informationen über die Abhörpraxis der NSA und über amerikanische Geheimgefängnisse in Osteuropa an die Öffentlichkeit dringen konnten. Zum anderen sollen die Ermittlungen Geheimdienstangehörigen aber auch eine Warnung sein, geheime Informationen an Reporter zu verraten.

Mitarbeiter der Dienste haben dieser Tage auch Post aus dem Justizministerium bekommen. In den Briefen wird ihnen ausdrücklich untersagt, über das NSA-Programm zu sprechen. Kongressmitglieder wie Senator Pat Robers aus Kansas plädieren darüber hinaus für Gesetze, die die Strafen für Geheimdienstangehörige verschärfen, die Informationen an die Presse durchsickern lassen.

Auch CIA-Direktor Porter Goss habe seine Mitarbeiter erneut davor gewarnt, mit Journalisten zu sprechen und sich dafür ausgesprochen, Reporter vor ein Großes Geschworenengericht zu zitieren, vor dem sie ihre Informanten preisgeben müssten, berichtete die "Post".

Die Weitergabe heikler Informationen hatte die US-Regierung im vergangenen Jahr in Bedrängnis gebracht. US-Präsident George Bush musste Mitte Dezember zugegeben, dem Geheimdienst NSA das Abhören von Telefonaten von Terrorverdächtigen innerhalb der USA ohne richterliche Genehmigung erlaubt zu haben. Auch Abgeordnete seiner republikanischen Partei hatten dieses Vorgehen scharf kritisiert und von einer Kompetenzüberschreitung des Präsidenten gesprochen. Bush hatte das Vorgehen als wesentliches Mittel zur Verhinderung weiterer Anschläge gegen die USA begründet.


 

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Drohende Dammbrüche in New Orleans ließen Bush kalt


Das "Katrina"-Desaster in New Orleans kam mit Ansage, auch der US-Präsident war gewarnt. Vertrauliches Videomaterial zeigt jetzt, wie Bush in eindringlichen Appellen von Vertretern der Katastrophenschutzbehörde Fema über die drohende Gefahr unterrichtet wurde - und sie ignorierte.

Washington - Bevor Hurrikan "Katrina" die Stadt mit voller Wucht am 29. August 2005 traf, informierten die Fema-Vertreter den US-Präsidenten, welche Gefahr bevorstehe. George W. Bush stellte bei dem Briefing keinerlei Fragen, versicherte aber im Anschluss: "Wir sind auf alles vorbereitet."

Das Videomaterial und die Mitschriften von Briefings über sieben Tage hinweg, die der Nachrichtenagentur AP vorliegen, zeigen, wie Warnungen buchstäblich in den Wind geschlagen wurden und den Erkenntnissen über die bevorstehende Gefahr keine Taten folgten.

In einer Lagebesprechung am 28. August zeigte sich ein Hurrikan-Experte äußerst besorgt darüber, ob die Dämme von New Orleans den Sturmfluten standhalten könnten. Der damalige Fema-Chef Michael Brown brachte gegenüber Bush und Heimatschutzminister Michael Chertoff die Befürchtung zum Ausdruck, dass es möglicherweise nicht genügend Rettungskräfte gibt, um den Flüchtlingen im Footballstadion Superdome zu helfen. Er sei besorgt, ob die Rettungskräfte "auf eine Katastrophe innerhalb einer Katastrophe" reagieren könnten, sagte Brown auf einem der Bänder.

Die Aufzeichnungen belegen, dass Experten auf lokaler und Bundesebene die Bedrohungen durch den Hurrikan eingehend diskutiert hatten. Ihnen war ganz offensichtlich klar, dass der Sturm enorme Verwüstungen zur Folge haben würde. Bush erklärte vier Tage nach "Katrina" dagegen, niemand habe den Dammbruch in New Orleans vorhergesehen. Später korrigierte er sich dahingehend, dass die Behörden zunächst fälschlicherweise angenommen hätten, die Dämme seien nicht beschädigt worden.

Den Protokollen zufolge wurde über einen Dammbruch jedoch heftig diskutiert, und auch Bush hatte sich besorgt gezeigt. "Ich habe heute zwei Mal mit dem Präsidenten gesprochen, einmal in Crawford und dann noch einmal an Bord der Air Force One", sagte Brown. Bush habe "Fragen zu den Berichten über die Deiche" gestellt. An den Gesprächen waren auch der stellvertretende Stabschef des Weißen Hauses, Joe Hagin, und die Gouverneurin von Louisiana, Kathleen Blanco, beteiligt.

In der letzten Lagebesprechung vor dem Eintreffen von "Katrina" zeigte sich Brown außerdem skeptisch angesichts der Vorbereitungen der Regierung zum Katastropheneinsatz. Der Fema-Chef flehte seine Kollegen regelrecht an, alles nur Mögliche zu unternehmen, um den Betroffenen zu helfen. Die Bundesbehörden müssten sich notfalls über Regelungen hinwegsetzen: "Macht es", forderte Brown. "Ich werde einen Weg finden, es zu rechtfertigen."

Sorge wegen mangelnder Evakuierungen in New Orleans

Der Leiter des Nationalen Hurrikan-Zentrums, Max Mayfield, erklärte damals, aufgrund von Computersimulationen des Hurrikans seien zwar nur geringe Überflutungen in New Orleans zu erwarten. Später könnten Windböen und Sturmfluten jedoch dazu führen, dass die Dämme der Stadt brechen. Andere Experten äußerten Sorge, dass viele Einwohner noch nicht evakuiert worden seien. "Sie bringen keine Patienten aus den Krankenhäusern, keine Häftlinge aus den Gefängnissen, und sie lassen die Hotels in der Innenstadt geöffnet", kritisierte Brown.

Brown warnte auch vor einer neuen Katastrophe wegen des baulichen Zustandes des Superdome, in den Tausende Menschen flüchteten. Das Gebäude liege unter dem Meeresspiegel, und er sei nicht sicher, ob das Dach einem Hurrikan der Kategorie fünf standhalten könne.

"Katrina" setzte schließlich weite Teile von New Orleans unter Wasser, etwa 1300 Einwohner kamen ums Leben. Die Stadt hat sich von der Katastrophe noch immer nicht völlig erholt.

New Orleans' Bürgermeister Ray Nagin zeigte sich schockiert angesichts des Videos. "Es überrascht mich, dass die Reaktion so langsam war, wenn es bereits diese Art von Gefahrenbewusstsein gegeben hat. Mir wird schlecht, wenn ich daran denke. Ich habe auf diese Leute gehört und ihnen geglaubt, dass sie das Ausmaß der Gefahr nicht gekannt haben."

Das Weiße Haus und das Heimatschutzministerium forderten die Bevölkerung gestern auf, die Aufzeichnungen nicht überzubewerten. Der Sprecher des Weißen Hauses, Trent Duffy, erklärte, aus einer einzigen Lagebesprechung dürfe man nicht zu viele Schlüsse ziehen. Bush habe an mehreren Konferenzen zu "Katrina" teilgenommen, betonte er. Das Heimatschutzministerium ließ mitteilen, die meisten Protokolle seien schon vor Monaten dem Kongress für Ermittlungen zur Verfügung gestellt worden, sie enthielten nichts Neues.

John Solomon, AP


 

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