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Wie mich die Cablecom weich kochen wollte


Von Matthias Schüssler

Matthias Schüssler verbrachte neun Stunden und zwei Minuten in der Cablecom-Hotline und hat in dieser Zeit viel über die Kampftechnik der Unternehmensmitarbeiter erfahren. Für ihr Verhalten stand Cablecom in den letzten Wochen und Monaten massiv in der Kritik.

Seit Juni 2008 habe ich 25 Gespräche von insgesamt neun Stunden und zwei Minuten mit der Cablecom-Hotline geführt. Ich habe argumentiert, gebettelt, gedroht, geflucht, und viel, viel Musik aus der Sparte Adult Contemporary gehört. Ich war, wie viele andere, ein Opfer des massiven Softwareproblems (Tagesanzeiger.ch/Newsnetz berichtete). Das führte zu Unstimmigkeiten bei der Rechnung im November zur Abschaltung meines Internetanschlusses. Drei Wochen dauerte es, bis er wieder aufgeschaltet war.

Die Hotline wird sogenannt, weil die Emotionen hochkochen, während Fahrstuhlmusik dudelt. Weil es Verteidigungslinien zu überwinden gilt, hinter denen sich Grossunternehmen verschanzen. Die Defensivwaffen von Cablecom und Co. sind computergesteuerte Telefonsysteme, unendliche Warteschleifen und Durchhalteparolen überfreundlicher Tonbandstimmen.

Wer resigniert und aufhängt, kann zusammenpacken. Doch wer durchhält und den Warteschleifen-Perimeter bezwingt, hat noch längst nicht gewonnen. Nimmt einer ab, wird es an der Hotline erst so richtig heiss. Dann beginnt die Phase Kunde gegen Supporter. Man hat zwar alles Recht auf seiner Seite, aber trotzdem einen kurzen Spiess. Cablecom-Hotline-Mitarbeiter bezwingt man nicht mit der Mitleidstour und nicht mit Imponiergehabe. Lodernde Empörung ersticken sie locker. Forderungen lassen sie ins Leere laufen. Und kochen militante Kunden weich.

«Case» eröffnet

Die Kampftechnik ist routiniert und anpassungsfähig. In der Frühphase wird die Hinhaltetaktik eingesetzt: «Ich habe einen ‹Case› für Sie eröffnet; mit dieser ‹Case›-Nummer können Sie sich jederzeit über den aktuellen Status informieren!» Schreckt das nicht, greift man gern zum Bluff: «Ich habe Ihrem Fall den High-Priority-Status gegeben.» Leistet der Kunde weiter Widerstand, ist es Zeit für das schnelle Abtauchen in die Deckung: «Dafür ist die Administration zuständig; es Momäntli, ich verbinde.» Eine Variante dieser Kriegslist ist das Ausbrechen über die Flanken. Es erfolgt, um Vorstösse wie «Geben Sie mir Ihren Vorgesetzten!» oder «Geben Sie mir eine Direktnummer!» verpuffen zu lassen. Direktnummern gibt es nicht, Vorgesetzte auch nicht. Und sollte man insistieren, bekommt man es mit der Aushungerungsstrategie zu tun: «Tuet mr leid, Kritik ist prinzipiell schriftlich einzureichen. Schicken Sie den Brief zuhanden der ‹Customer Relations›.»

Das Unternehmen, das nicht lernen will

Die Hotline der Cablecom: ein untaugliches Mittel zur Lösung von Problemen und eine als Kommunikation getarnte Form der Kommunikationsverweigerung. Für ihr Verhalten stand Cablecom in den letzten Wochen und Monaten massiv in der Kritik. Daraus lernen will das Unternehmen nicht. Ende Januar 2009 war ich zum zweiten Mal ohne Internet. Wieder hatte ein nicht näher benanntes «Versehen» zur Abschaltung geführt, und dieses Mal war auch das Digital-TV weg. Eine Entschuldigung oder gar Entschädigung gabs auch dieses Mal nicht.

Immerhin habe ich etwas gelernt. Die Anrufe bei der Hotline sparte ich mir. Per Einschreiben mit dem Wechsel zur Konkurrenz zu drohen, entpuppt sich als Wunderwaffe. Noch vor Ablauf meines Ultimatums sind Internet und Digital-TV wieder in Betrieb.


 

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John Mc Cain - Die Plage der fernen Geburt


Von Friederike Freiburg

Ist John McCain US-Staatsbürger genug, um Präsident zu werden? Kritiker bezweifeln seine rechtliche Eignung für das Amt, was selbst seine Konkurrenten Clinton und Obama für absurd halten. Doch McCain wurde auf einem US-Stützpunkt in der Panamakanal-Zone geboren - die Rechtslage ist unklar.

Berlin - Sie nennen ihn "Panama-John": Blogger konfrontieren den republikanischen Präsidentschaftskandidaten John McCain mit einem biografischen Detail - seinem Geburtsort. Offiziell heißt es dazu auf seiner Wahlkampf-Website: "Am 29. August 1936 wurde John Sidney McCain III. im Krankenhaus des Luftwaffenstützpunkts Coco Solo in der Panamakanal-Zone geboren." Sein Vater war dort stationiert, die Mutter lebte ebenfalls auf dem Stützpunkt. Doch erfüllt McCain damit den Status des US-Staatsbürgers, den die amerikanische Verfassung als Voraussetzung für die Präsidentschaft vorschreibt?

Drei Punkte sind laut Verfassung für einen werdenden US-Präsidenten unumgänglich: der Kandidat muss mindestens 35 Jahre alt sein, mindestens 14 Jahre in den USA gelebt haben - und er muss ein "natural born citizen" sein. Üblicherweise wird diese Formulierung so interpretiert, dass der Betreffende auf US-amerikanischem Boden zur Welt gekommen sein muss. Kaliforniens Gouverneur Arnold Schwarzenegger etwa, ursprünglich Österreicher, dürfte demnach eben kein Präsident werden - auch wenn er seit Jahren die US-Staatsbürgerschaft hat.

Blogger, Politiker und Rechtsgelehrte setzen sich nun mit der Frage auseinander, ob John McCain als originärer Amerikaner durchgeht. Kritiker sind sicher: McCain darf, rechtlich gesehen, auf keinen Fall Präsident werden. Begründung: Der 71-Jährige sei nicht in den Vereinigten Staaten geboren, sondern eben auf panamaischem Staatsgebiet. Das disqualifiziert ihn, das Amt des Präsidenten anzutreten", heißt es auf einer Website mit dem bezeichnenden Namen panamajohn.dominates.us, "er kann kandidieren, er kann nur das Amt nicht übernehmen."

McCains Unterstützer halten das für Unsinn. Seine Berater sagen, das Problem sei bereits bei McCains Bewerbung um die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner 1999 geprüft und auch für den aktuellen Wahlkampf erneut unter die Lupe genommen worden. Derzeit beschäftigt sich laut "New York Times" zusätzlich ein Rechtsgutachter mit dem Fall - auf Anordnung des McCain-Lagers.

"Die Sache ist keinewegs gegessen"

Doch endgültig geklärt ist die Frage nicht, was mit "natural born" genau gemeint ist, und selbst unter Experten umstritten. Der Erste Kongress erließ zwar im Jahr 1790, drei Jahre nachdem die Formulierung in der Verfassung festgelegt wurde, einen Zusatz, dass Kinder von Staatsbürgern auch dann als "natural born" gelten, wenn sie außerhalb der Staatsgrenzen geboren wurden. Aber dieses Gesetz gilt noch immer als potentiell verfassungswidrig, zudem traten später Folgebestimmungen an seine Stelle, die aber den Passus des Geburtsortes ausließen.

Bis heute haben weder das Parlament noch der Oberste Gerichtshof die umstrittene Formulierung konkretisiert. Es war auch nicht nötig: Keiner, der je ins Weiße Haus einzog, ist außerhalb der 50 US-Bundesstaaten geboren. "Es gibt schlagkräftige Argumente, dass Senator McCain oder jeder andere in seiner Position von der Verfassung her geeignet ist", zitiert die "New York Times" die Juristin Sarah H. Duggin, "aber es gibt eben keinen Präzedenzfall. Die Sache ist keineswegs gegessen."

Dabei ist McCain nicht der erste Präsidentschaftsanwärter, der seine Eignung mit der Verfassung abgleichen muss. Der Republikaner Barry Goldwater, wie McCain aus Arizona, bewarb sich 1964 um das höchste Amt der USA. Goldwater war 1909 geboren worden - drei Jahre bevor Arizona zum US-Bundesstaat wurde. Doch er verlor die Wahl, der Fall blieb ungeprüft. Ebenso erging es 1968 George Romney (Vater von McCains einstigem Rivalen Mitt Romney), der in Mexiko zur Welt kam. Er verlor das Rennen der Republikaner gegen Richard Nixon, und die Verfassungsfrage blieb unbeantwortet.

"Der Senat sollte der Diskussion ein Ende bereiten"

Ob der Fall McCain eine Klärung bringt, hängt nun davon ab, ob sich eine lautstarke Debatte um seine Eignung entwickelt. Seine Berater dürfte beruhigen, dass selbst die beiden demokratischen Bewerber Barack Obama und Hillary Clinton den Status ihres Rivalen nicht anzweifeln. Am vergangenen Donnerstag hat sich der Rechtsausschuss des US-Senats mit der Frage beschäftigt - und in seltener Einmütigkeit von 19:0 Stimmen zum Ausdruck gebracht, dass man eine Präsidentschaft McCains für rechtens hielte.

Die Resolution, die auch Clinton und Obama unterstützen, muss nun noch der Senat absegnen. Demnach ist McCain "nach Empfinden des Senats" für das Amt des Präsidenten verfassungsgemäß geeignet. "Der Senat sollte das so beschließen und der Diskussion ein Ende bereiten", sagte der demokratische Senator Patrick Leahy, Vorsitzender des Rechtsausschusses. In der Resolution heißt es: "Da John Sidney McCain III. Kind amerikanischer Bürger ist und 1936 auf einem amerikanischen Militärstützpunkt in der Panamakanal-Zone geboren wurde: Hiermit sei nun beschlossen, dass John Sidney McCain III. ein 'natural born citizen' nach Artikel II, Absatz 1, der Verfassung der Vereinigten Staaten ist."

Doch auch diese Klarstellung reicht den Kritikern nicht. Die einen fordern eine Entscheidung des Obersten Gerichtshofs, die anderen stellen in Frage, dass McCain überhaupt auf der Militärbasis geboren ist. Im Blog des konservativen Media Research Center, newsbusters.org, schreibt ein User namens "Britcom", McCain, Jahrgang 1936, habe einen falschen Geburtsort angegeben, nämlich ein Krankenhaus auf dem Stützpunkt. Vor 1941 habe es dort aber gar keine Krankenhäuser gegeben, behauptet "Britcom" unter Berufung auf eine Dokumentation der US-Marine und fügt hinzu: "Offensichtlich sind wir angelogen worden!"


 

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Fackellauf: Wer hats erfunden? - Die Nazis


von Daniel Huber

Mit dem olympischen Fackellauf scheint sich die chinesische Propaganda zurzeit die Finger zu verbrennen. 1936 hatten die deutschen Nazis mehr Glück. Aber die hatten das Ritual auch neu erfunden. Szene aus Leni Riefenstahls Film «Olympia» (1938):

Die ersten Olympischen Spiele der Neuzeit kamen noch ganz ohne Fackel und Feuer aus. Erst 1928 in Amsterdam wurde zum ersten Mal ein olympisches Feuer entzündet. Der eigentliche Fackellauf durch mehrere Länder war dann eine Erfindung der Nazi-Propaganda: Am 20. Juli 1936 wurde das Feuer in einer «Weihestunde» in den Ruinen des antiken Olympia mit einem Brennspiegel — selbstredend ein Produkt der deutschen Qualitätsfirma Zeiss — entzündet. Ausnahmslos blonde und blauäugige Athleten brachten dann die Fackel in zwölf Tagen von Griechenland über den Balkan und Ungarn in den Berliner Sportpalast.

Fest der Nazi-Propagnada

Die Olympischen Sommerspiele in Berlin waren ohnehin ein Fest der Nazi-Propaganda, die es tatsächlich schaffte, das NS-Regime vor der Weltöffentlichkeit in ein positives Licht zu rücken. Der Fackellauf sollte medienwirksam — wie zum Beispiel in Leni Riefenstahls Film «Olympia» — die Verbindung von griechischer Antike mit dem noch jungen germanischem Führerstaat inszenieren. Die Idee dafür stammte vom Generalsekretär des Organisationskomitees für die Spiele von Berlin, Carl Diem. Propagandaminister Goebbels griff sie begeistert auf und legte den Ablauf der Inszenierung fest.

Proteste in Prag

Ganz reibungslos verlief aber auch der erste Fackellauf nicht. Die griechische kommunistische Jugendorganisation OKNE plante, der olympischen Flamme den Weg nach Berlin zu verlegen. Ihre Aktionen wurden jedoch von der griechischen Polizei im Keim erstickt. Mehr Erfolg war den Nazi-Gegnern in der Tschechoslowakei beschieden: In der Hauptstadt Prag gelang es wütenden Demonstranten sogar, die Flamme zu löschen. Die Tschechen waren als einzige empört über die deutsche Inszenierung — schliesslich hatten die Nazis auf dem offiziellen Plakat eine Europakarte abgebildet, auf der das Sudetenland kurzerhand schon Deutschland zugeschlagen war (was 1938 dann tatsächlich geschah).

Nazi-Protest gegen Nazi-Ritual

In Wien wurde der Lauf ironischerweise von österreichischen Nazis gestört, die damit für den Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich demonstrierten.

Quellen: DHM.de / heise.de / Wikipedia.org


 

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