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Sonntag, 13. April 2008

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Samstag, 12. April 2008

Rice erlaubte der CIA zu foltern


Laut einem Bericht des Fernsehsenders ABC haben ranghöchste Mitglieder der Regierung Bush 2002 so genannte «erweiterte Verhörmethoden» für Terrorverdächtige im Detail gebilligt.

Der Sender behauptet, unter Vorsitz der damaligen Sicherheitsberaterin Condoleezza Rice habe das so genannte Principal’s Committee des Nationalen Sicherheitsrates bei Dutzenden von Treffen über die Verhörmethoden beraten. Dabei sei festgelegt worden, wie oft ein Terrorverdächtiger in US-Gewahrsam simuliertem Ertrinken unterzogen werden sollte.

Dem Komitee gehörten laut ABC neben Rice Vizepräsident Dick Cheney, Verteidigungsminister Donald Rumsfeld, Aussenminister Colin Powell, CIA-Direktor George Tenet sowie Justizminister John Ashcroft an. Die Beratungen hätten im Weissen Haus stattgefunden und begonnen, nachdem der angebliche Al-Qaida-Rädelsführer Abu Zubaida 2002 in Pakistan festgenommen worden war. Um Informationen zu bekommen, habe die CIA um Erlaubnis für schärfere Verhörmethoden nachgesucht. Der Geheimdienst unterrichtete laut ABC das Principal’s Committee» des Nationalen Sicherheitsrats über die Pläne für «erweiterte Verhörmethoden». Es sei unklar, ob Mitglieder des Komitees Einwände erhoben.

Beratungen waren «privat»

ABC zufolge gab Abu Zubaydah wertvolle Informationen preis, nachdem er simuliertem Ertrinken ausgesetzt worden war. Diese Informationen hätten zur Festnahme des 9/11-Planers Khalid Sheikh Mohammed und des Al-Qaida-Spitzenmanns Ramzi bin al-Shibb geführt. Entscheidend für die Erlaubnis für die CIA, Häftlinge «erweiterten Verhörmethoden» auszusetzen, sei Sicherheitsberaterin Condi Rice gewesen. «Das ist euer Baby, macht das», habe sie CIA-Direktor Tenet gesagt. Sprecher Tenets, Rumsfeld und Powell lehnten es ab, zum Bericht von ABC Stellung zu nehmen, da die Beratungen des Komitees «privat» gewesen seien.


 

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Mittwoch, 9. April 2008

Fackellauf: Wer hats erfunden? - Die Nazis


von Daniel Huber

Mit dem olympischen Fackellauf scheint sich die chinesische Propaganda zurzeit die Finger zu verbrennen. 1936 hatten die deutschen Nazis mehr Glück. Aber die hatten das Ritual auch neu erfunden. Szene aus Leni Riefenstahls Film «Olympia» (1938):

Die ersten Olympischen Spiele der Neuzeit kamen noch ganz ohne Fackel und Feuer aus. Erst 1928 in Amsterdam wurde zum ersten Mal ein olympisches Feuer entzündet. Der eigentliche Fackellauf durch mehrere Länder war dann eine Erfindung der Nazi-Propaganda: Am 20. Juli 1936 wurde das Feuer in einer «Weihestunde» in den Ruinen des antiken Olympia mit einem Brennspiegel — selbstredend ein Produkt der deutschen Qualitätsfirma Zeiss — entzündet. Ausnahmslos blonde und blauäugige Athleten brachten dann die Fackel in zwölf Tagen von Griechenland über den Balkan und Ungarn in den Berliner Sportpalast.

Fest der Nazi-Propagnada

Die Olympischen Sommerspiele in Berlin waren ohnehin ein Fest der Nazi-Propaganda, die es tatsächlich schaffte, das NS-Regime vor der Weltöffentlichkeit in ein positives Licht zu rücken. Der Fackellauf sollte medienwirksam — wie zum Beispiel in Leni Riefenstahls Film «Olympia» — die Verbindung von griechischer Antike mit dem noch jungen germanischem Führerstaat inszenieren. Die Idee dafür stammte vom Generalsekretär des Organisationskomitees für die Spiele von Berlin, Carl Diem. Propagandaminister Goebbels griff sie begeistert auf und legte den Ablauf der Inszenierung fest.

Proteste in Prag

Ganz reibungslos verlief aber auch der erste Fackellauf nicht. Die griechische kommunistische Jugendorganisation OKNE plante, der olympischen Flamme den Weg nach Berlin zu verlegen. Ihre Aktionen wurden jedoch von der griechischen Polizei im Keim erstickt. Mehr Erfolg war den Nazi-Gegnern in der Tschechoslowakei beschieden: In der Hauptstadt Prag gelang es wütenden Demonstranten sogar, die Flamme zu löschen. Die Tschechen waren als einzige empört über die deutsche Inszenierung — schliesslich hatten die Nazis auf dem offiziellen Plakat eine Europakarte abgebildet, auf der das Sudetenland kurzerhand schon Deutschland zugeschlagen war (was 1938 dann tatsächlich geschah).

Nazi-Protest gegen Nazi-Ritual

In Wien wurde der Lauf ironischerweise von österreichischen Nazis gestört, die damit für den Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich demonstrierten.

Quellen: DHM.de / heise.de / Wikipedia.org


 

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