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Montag, 11. Februar 2008

Britische Medien - Was haben wir bloß falsch gemacht?


Von Henning Hoff

Nick Davies Abrechnung mit britischem Qualitätsjournalismus

  1. Februar 2008 In seinem Reporterleben hat Nick Davies schon einige hässliche Dinge aus der Nähe betrachtet und sie in Buchform gegossen, von rassistisch motivierten Fehlurteilen im US-Bundesstaat Texas über Armut in Großbritannien bis hin zur Frage, warum eine Krankenschwester 1991 vier Kleinkinder in ihrer Obhut umbrachte. Nun hat Davies, der als Sonderkorrespondent der linksliberalen Tageszeitung „The Guardian“ arbeitet, die eigene Zunft ins Visier genommen. Das ist auch kein schöner Anblick.

„Flat Earth News“ heißt sein fast 400-seitiges Werk, das am Donnerstag in Großbritannien erschienen ist. „Ich war gezwungen, mir einzugestehen, dass ich in einer korrumpierten Profession arbeite“, lautet Davies’ Fazit. Er sehe in der Qualitätspresse – aber auch im Rundfunk – Nachrichten, die vom gleichen Kaliber seien wie die, dass die Erde eine Scheibe sei. Das liege vor allem daran, dass Redakteure und Reporter keine Zeit mehr für Recherchen hätten.

Gefangen in „Nachrichtenfabriken“

Die Journalisten seien im „professionellen Käfig“ ihrer „Nachrichtenfabriken“ gefangen und zu „Churnalisten“ verkommen (nach „to churn out“: auswerfen). Sie schrieben Pressemitteilungen oder Agenturmeldungen nur noch schnell um, ohne selbst nachzuforschen. Dieser Zustand mache die Massenmedien äußerst anfällig für die Verbreitung von Falschmeldungen, irreführenden Legenden und Propaganda. Dass die Einflussnahme von Zeitungsbesitzern oder der Druck von Anzeigenkunden die Berichterstattung verfälschten, sei demgegenüber zu vernachlässigen.

Davies nennt Zahlen. Eigens für „Flat Earth News“ prüfte das Medieninstitut der Universität von Cardiff im Frühjahr 2006 über zweitausend Berichte aus Großbritanniens seriösen Blättern „Daily Telegraph“, „The Times“, „The Guardian“ und „The Independent“ sowie der konservativen Boulevardzeitung „Daily Mail“. Sechzig Prozent bestanden ausschließlich oder hauptsächlich aus PR-Material oder Berichten von Nachrichtenagenturen, die aber nur bei zwei Prozent als Quelle angegeben worden waren. Weitere zwanzig Prozent der Artikel waren lediglich mit wenigen Informationen angereichert. Nur zwölf Prozent der Texte ließen auf eigene Recherchen schließen.

Kommerzielle vor journalistischer Logik

„Das Grundproblem ist, dass eine kommerzielle Logik die journalistische abgelöst hat“, sagt Davies, für den die Berichte über Saddam Husseins angebliche Massenvernichtungswaffen im Vorfeld des Irakkriegs den Anstoß für sein Buch gegeben hatten. „Als sich die ganze Geschichte als falsch herausstellte, zeigten die Medien nur mit dem Finger auf Regierung und Geheimdienste. Ich fand das irritierend. Warum war uns das passiert, was hatten wir falsch gemacht?“

„Flat Earth News“ ist zum großen Rundumschlag geraten, der längst nicht nur britische Medien trifft. Davies beschäftigt sich unter anderem mit den Geschichten über den „Millennium Bug“, mit dem löchrigen Netz der Nachrichtenagenturen, mit dem vom US-Militär in einer „Medienoperation“als Al-Qaida-Überterroristen aufgebauten Abu Musab al Zarqawi und mit der Praxis britischer Zeitungen, routinemäßig Privatdetektiven mit illegalen Aufträgen zu beschäftigen. Letzteres hat der britische Datenschutzbeauftragte Richard Thomas aufgedeckt, fast die ganze Presse ist darin verwickelt. Bei den meisten der ans Licht gekommenen Fälle geht es um nichts Brisantes, sondern darum, möglichst billig an kleine Klatschgeschichten zu kommen.

Die Angegriffenen loben den Kritiker

Davies trifft die britischen Medien in einem Moment, wo sich die Zeitungsindustrie trotz sinkender Auflagen und Millionenverlusten bei vielen Qualitätsblättern insgesamt breitbrüstig gibt, während einzelne Journalisten immer öfter zu selbstkritischer Reflexion neigen. Für viele ist die Reaktion von John Mullin typisch, der kürzlich die Leitung des nur noch als Rumpfblatt existierenden „Independent on Sunday“ übernahm. Davies’ Diagnose enthalte zwar „ein Körnchen Wahrheit“, urteilte Mullin, wischte die Kritik aber mit dem Verweis weg, britischer Journalismus sei „der beste der Welt“.

Erste Besprechungen fallen dagegen überwiegend positiv aus, selbst in hart angegangenen Zeitungen wie dem liberalen Sonntagsblatt „The Observer“. Dem wirft Davies unter anderem politische Naivität und zu große Nähe zum Pressesprecher des ehemaligen Premierministers Tony Blair vor, so dass die Zeitung in der Vorphase des Irakkriegs zur Propagandapostille mutiert sei. „Ein schockierendes Buch und ein Aufruf zum Handeln“, schrieb Kolumnist Peter Oborne im konservativen Magazin „The Spectator“. Angesprochen fühlen müssen sich aber auch nichtbritische Medien, die die britische Presse mit Vorliebe als Selbstbedienungsladen nutzen.

Er kennt die Diagnose, nicht die Therapie

Ganz neu ist Davies’ Befund nicht. Die Briten leisten sich eine nicht einmal schlechte Medienberichterstattung. Aber dabei geht es, lässt man das Satire- und Enthüllungsblatt „Private Eye“ beiseite, selten ans Eingemachte. Was die Wirkung seines Buchs und die Zukunft des Journalismus angeht, ist Davies äußerst pessimistisch: „Ich fürchte, ich beschreibe nur den Tumor, der uns umbringt, ohne eine Therapie anbieten zu können.“

So bleibt die vage Hoffnung auf Selbstreinigungskräfte, doch die waren in der britischen Presse schon immer schwach ausgebildet. Bezeichnenderweise sorgte „Flat Earth News“ schon vor Wochen für Aufruhr, als bekannt wurde, dass der „Observer“-Chefredakteur Roger Alton aus dem Amt scheiden werde. Alan Rusbridger, Chef des „Guardian“ und Geschäftsführer der Guardian Media Group, zu der auch der „Observer“ gehört, habe Davies beauftragt, das Buch zu schreiben, um Alton loszuwerden, hieß es in einigen Zeitungen. „Das ist vollkommen falsch“, sagt Davies, der über die Ironie des Ganzen den Kopf schüttelt: „Da schreibe ich ein Buch über Unwahrheiten in den Medien, und das Erste, was darüber berichtet wird, ist genau das.“

Text: F.A.Z.


 

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Samstag, 9. Februar 2008

11.9. , je mehr wir forschen, desto mehr zweifeln wir


by Blick online:

2973 Menschen starben bei den Anschlägen von 9/11. «Bin Laden» und «Al Kaida», schrie der Bush-Clan. Die Welt glaubte ihm. Inzwischen zweifeln selbst Wissenschaftler an der Bush-Version. Auch die Schweizer Uni-Dozenten Albert A. Stahel (63) und Daniele Ganser (34) stellen jetzt heisse Fragen.

«Etwas stimmt nicht», sagt Strategieexperte Stahel in der «Weltwoche» und verweist auf den «lückenhaften» offiziellen 9/11-Report der US-Regierung von 2004.

Gegenüber BLICK bestätigt der Uni-Professor die Kritik:

Osama Bin Laden kann «nicht der grosse Pate» hinter den Anschlägen sein. Er habe nicht genug Kommunikationsmittel gehabt.

Stahel bezweifelt, dass ein Passagierflugzeug ins Pentagon krachte: «Für Flug-Anfänger ist es eigentlich unmöglich, das Gebäude so genau zu treffen.»

Sieben Stunden nach den Twin Towers stürzte daneben das World Trade Center 7 ein. Die offizielle Version: Es brannte lange. Stahel: «Gar nichts ist klar.»

Noch weiter als Stahel geht Historiker Daniele Ganser, sein Kollege an der Uni Zürich. Auch die offizielle US-Version nennt er «eine Verschwörungstheorie»: «Es gibt 3 Theorien, die wir gleichberechtigt behandeln sollten»:

«Überraschungs-Theorie» Bin Laden und Al Kaida führten die Anschläge aus.

«Lass es absichtlich passieren» Teile der US-Regierung kannten die Al-Kaida-Pläne. Sie reagierten nicht, um eine Serie von Kriegen zu legitimieren.

«Führe es absichtlich selbst aus» Die Anschläge wurden vom Pentagon und/oder Geheimdiensten ausgeführt. Die Bin-Laden-Videos sind gefälscht. 3000 Menschen wurden für strategische Interessen geopfert.

Ganser: «Je mehr wir forschen, desto mehr zweifeln wir an Bushs Version.» Für ihn ist denkbar, dass die Bush-Regierung verantwortlich war. «Bush hat schon so viel gelogen! Und bereits 1962 gab es im Pentagon einen Plan, unschuldige US-Bürger für eigene Interessen zu opfern.» So weit wie Ganser geht Stahel nicht: «Ich stelle nur Fragen.»

Lesen Sie weiter in der gedruckten Ausgabe Terror oder Verschwörung? Urteilen Sie selbst

www.operation911.de Die Seite von Gerhard Wisnewski, des hartnäckigsten deutschen 9/11-Zweiflers.

www.werboom.de Deutsche Anti-Verschwörungstheorie-Seite.

www.911truth.org Grosse Website der amerikanischen Bewegung «Sagt uns die Wahrheit zum 11. September».

www.heise.de Mathias Bröcker mit seinen umfassenden «Bekenntnissen eines Verschwörungstheoretikers».

video.google.com Der Film «Loose Change» mit deutschen Untertiteln im Netz.

www.9-11commission.gov Die Site der offiziellen Untersuchungs-Kommission.

www.spiegel.de Fragen und Antworten zu 9/11 von «Spiegel online». Die Antworten halten sich mehrheitlich an die offiziellen US-Angaben. service


 

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Freitag, 8. Februar 2008

Punkt CH - Die Krux mit den Passwörtern



 

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